Checkliste für das Auswahlverfahren
Welche Voraussetzungen ein Auszubildender mitbringen sollte, bestimmt der Betrieb selbst. Sie sollten im Vorfeld klar definiert sein, um einen geeigneten Auszubildenden zu gewinnen.
Einige Leitfragen können die Definition der Auswahlkriterien erleichtern:
- Welche Anforderungen stellt der Beruf selbst?
- Welche „Begabungen, Talente, Interessen“ sollte der Auszubildende mitbringen?
- Welche Schulabschlüsse oder sonstige Bildungsvoraussetzungen sollen die Bewerber nachweisen?
- Wie alt soll der Auszubildende sein?
- Soll eine Abweichung von der Regel-Ausbildungszeit angestrebt werden?
Nach der Entscheidung für einen Auszubildenden sind folgende Schritte umzusetzen:
- Der Berufsausbildungsvertrag ist schriftlich niederzulegen, und die Vertragspartner erhalten jeweils ein Exemplar.
- Der Berufsausbildungsvertrag ist vom Ausbildenden zur Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse an die Kammer zu senden.
- Der Auszubildende ist vom Auszubildenden bei der Berufsschule und Krankenkasse anzumelden.
- Die Jugendlichen sind auf die Erstuntersuchung nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz hinzuweisen.
- Weiteren, nicht genommenen Bewerbern ist schriftlich abzusagen, und deren Bewerbungsunterlagen sind vollständig zurückzusenden.
Da an eine IT-Fachkraft spezielle inhaltliche, aber auch methodische und individuelle Anforderungen gestellt werden, sollte im Bewerbungsgespräch darauf geachtet werden, ob der potenzielle IT-Auszubildende zu folgenden Aspekten eine Affinität aufweist:
- Integration
Bislang getrennte Anwendungsbereiche wachsen zusammen. Bei der Tätigkeit einer IT-Fachkraft treffen elektrotechnische, dv-technische, betriebswirtschaftliche und projektorientierte Inhalte zusammen. Diese werden dem Auszubildenden daher in den gemeinsamen Kernqualifikationen der fünf IT-Berufe vermittelt.
- Käufermarkt
Der Kunde erwartet kundenspezifische Problemlösungen und weniger Lösungen von der Stange. Daher sollte IT-Fachkraft auf die individuellen Anforderungen des Kunden eingehen, diese lösen, dazu anleiten oder den Kunden bei der ersten Anwendung sogar unterstützend zur Seite stehen.
- Dienstleistungen
Der Markt fordert neben technischem Know-how auch Beratung und Service über traditionelle Berufsgrenzen hinaus. Das bedeutet, dass eine IT-Fachkraft nicht nur technisch versiert sein sollte, auch kommunikative Kompetenzen – z.B. für das Kundengespräch – sind gefordert.
Diese Aspekte werden in der Ausbildung durch die gemeinsamen Kernqualifikationen berücksichtigt. Ein Auszubildender sollte sich zusätzlich darüber im Klaren sein, dass technisches Know-how allein nicht ausreicht, sondern von ihm auch kommunikative Kompetenzen erwartet werden, etwa wenn er einem Kunden die von ihm entwickelte technische Schnittstelle erläutern muss.
IT-Ausbildungen stellen an die Auszubildenden konkrete Forderungen dahingehend, dass sie
- in Prozessketten denken und handeln lernen sollen,
- den Überblick über eine gesamte Entwicklung haben und die entsprechenden Einzelmodule mit ihren Schnittstellen verstehen lernen und
- dennoch über stets aktuelle aber auch noch am Markt vorhandene Techniken und Technologien Bescheid wissen und diese handhaben können.
Aus all dem folgt, dass bereits beim Bewerbungs- und Auswahlverfahren des künftigen Auszubildenden darauf geachtet werden sollte, dass er nicht allein technisches Interesse zeigt.
Ist der Auszubildende geeignet oder bereit dafür,
- Dienstleistungsfunktionen wahrzunehmen? Wie steht er zu Kundenbetreuung oder Beratungs- und Vertriebsaufgaben?
- quer zu traditionellen Berufsgrenzen auch ganzheitliche Dienstleistungen zu erbringen?
Das könnte z.B. bedeuten, den Kunden bei der Anwendung des neuen Systems anzuleiten.
- komplexe Projekte mit zu planen und durchzuführen?
- im Team zu arbeiten?
- evtl. an eine Fremdfirma „ausgeliehen“ zu werden?
- an der Verbesserung von Arbeitsabläufen, -organisationen und Qualitätssicherungen mitzuarbeiten?
Hier können Sie die Checkliste für die Auswahl eines Auszubildenden im IT-Bereich herunterladen und mit eigenen Aspekten ergänzen (Download als DOC-Datei, 222KB).
© f-bb (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung)