Erwerb von Ausbildungskompetenz
Die Unterstützung durch externes Ausbildungsmanagement zielt nicht nur auf eine Entlastung der ausbildenden Unternehmen, sondern nicht zuletzt darauf, Ausbildungskompetenz in den Unternehmen selbst nachhaltig zu verankern. Selbstverständlich können und sollen Unternehmen, die an einer Herstellung eigener Ausbildungskompetenz interessiert sind, in Einzelfragen auch weiterhin die Unterstützung durch externes Ausbildungsmanagement in Anspruch nehmen.
Das komplexe Feld der Ausbildungskompetenz wird durch die Fähigkeiten eines Unternehmens umgrenzt, folgende mit dem Ausbildungsprozess verbundenen Anforderungen selbstständig und effizient zu bewältigen:
- Sachliche und personelle Ausbildungsberechtigung: Auf Basis einer realistischen Einschätzung des künftigen Fachkräftebedarfs ist das Unternehmen in der Lage, die erforderlichen sachlichen und personellen Ressourcen für eine Ausbildung in den gewünschten Berufen bereit zu stellen.
- Ausbildung und Betriebsalltag integrieren: Die Arbeitsorganisation und die Verantwortlichkeiten sind so geregelt, dass Konflikte zwischen Berufsausbildung und Berufsausübung minimiert werden. Dies ist besonders wichtig für kleinere Unternehmen, die über keine eigenen Lehrwerkstätten oder Lehrarbeitsplätze verfügen.
- Auf dem neuesten Stand bleiben: Das Unternehmen kennt und konsultiert regelmäßig Informationsquellen, um sich rechtzeitig auf Modernisierungen von Ausbildungsordnungen und Prüfungsverfahren einstellen zu können. Auch das Angebot an neu geschaffenen Ausbildungsberufen wird regelmäßig (jährlich) auf seine Verwendbarkeit für das Unternehmen überprüft.
- Förderangebote wahrnehmen: Dem Unternehmen sind die aktuellen Fördermöglichkeiten bekannt, die es als ausbildender Betrieb in Anspruch nehmen kann. Dazu zählen auch die Förderprogramme für Praktika, Einstiegs- und Nachqualifizierungen sowie andere Arten von Teilqualifizierungen (Ausbildungsbausteine).
- Prüfungsaufgaben optimal auf den Betrieb abstimmen: Der projektbezogene Prüfungsteil wird vom Betrieb so ausgewählt und vorbereitet, dass er nach Möglichkeit einen Beitrag zu den tatsächlichen betrieblichen Geschäftsprozessen leisten kann ("Echtprojekt").
- Netzwerkpflege: Das Unternehmen beteiligt sich aktiv an (regionalen) Netzwerken zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Diese Netzwerke können virtuell (Internetportale, Foren) und real (z.B. Kooperation mit Schulen, anderen ausbildenden Betrieben) sein. Über Netzwerke kann auch ein frühzeitiger Kontakt zu potenziellen Azubis hergestellt werden.
- "Good Practice" kennen und transferieren: Vor allem durch ein zweckmäßiges Networking erhält das Unternehmen Kenntnis von "Good Practice" in anderen ausbildenden Betrieben. Diese Beispiele werden aufgegriffen und daraufhin geprüft, ob eine (modifizierte) Übernahme in den eigenen Betrieb sinnvoll ist.
- Inanspruchnahme von Institutionen: Das Unternehmen kennt die ausbildungsbezogenen Serviceleistungen von Kammern, Verbänden usw. und nimmt diese routinemäßig auch in Anspruch. Die "Schwellenangst" vor bürokratischen Prozeduren wird durch den Aufbau persönlicher Kontakte minimiert oder entfällt gänzlich.
Checkliste: Welcher Ausbildungskompetenzen bedarf unser Unternehmen? (Download als DOC-Datei, 227KB)
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© f-bb (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung)